weitere Krankheiten
Anaplasmose (Ehrlichiose):
relativ häufig, Antikörpertiter von Waldarbeitern ca. 14 %;
- Leitsymptome: Fieber, Myalgien, Rigor, Schwindel, Erbrechen, Leukopenie, Verwirrtheit
- Therapie der Wahl: 1x200 mg Doxycyclin ca. 3 Wochen
Tularämie:
Hasenpest, selten
- Erreger: Francisella tularensis
- Übertragung auch durch Kontakt infizierter Tiere (Wildhasen)
- Zeckenstich: schlechtheilendes Geschwür, Lymphknotenschwellung, grippeähnliche Symptome, Fieber, Schmerzen
- Therapie der Wahl: Streptomycin + Gentamycin
Babesiose:
Babesien (Protozoen), B. divergens, B. equi, B. microti
- Leitsymptome: Fieber, Kopf-, Muskel-, Gliederschmerzen, Hämoglobinurie, Anämie, rezidivierende Schübe
- Therapie der Wahl: Clindamycin + (Chinin)
Rückfallfieber:
Rückfallfieber-Borrelien unterscheiden sich nur wenig von den Erregern der Lyme-Borreliose. Diese Erreger haben die Eigenschaft, die Oberflächenstruktur zu ändern, so dass es immer wieder zu Rückfällen kommen kann.
- Verbreitung: weltweit, selten in Deutschland
- Symptome: bis zu 10 Fieberschübe (Dauer je 3-5 Tage) mit starken Muskel-/Gliederschmerzen, Übelkeit, dazwischen Phasen mit Beschwerdefreiheit.
- Therapie der Wahl: Doxycylin, wegen Herxheimer-Reaktion beginnend mit niedriger Dosis (50 mg)
Bartonellose:
Bartonella henselae (Katzenkratzkrankheit), B. bacilliformis, B. elizabethae, B. grahamii, B. quintana, B. vinsonii
- Überträger: infizierte Katzen (B. henselae), Zecken, Flöhe
- Leitsymptome: geschwollene Lymphknoten, Fieber, Kopfschmerzen, Endokarditis, Angiomatose, Enzephalitits
- Therapie: Makrolide, Tetracycline
Rickettsiosen:
Zeckenstichfieber / Erreger Rickettsien, R. rickettsii – Rocky-Mountain-Spottet-Fever (RMSF), R. conorii - Mediterranes Zeckenstichfieber, Mediterranean spottet Fever (MSF), R. africae, R. sibirica, R. australis, R. japonica, R.slovacca
- Symptome: Papulöser Hautausschlag, Geschwür, hohes Fieber, starke Kopf-/Gliederschmerzen
- Therapie: Doxycyclin, Chinolone
Q-Fieber:
Erreger Bakterium Coxiella burnettii, hochinfektiös, weltweit. Die Anzahl gemeldeter Q-Fieber Fälle nimmt in Deutschland seit 1990 deutlich zu!
- Überträger: Zecken der Gattung Dermacentor (Auwaldzecke)
- Infektion: Die Infektion erfolgt über Ziegen und Schafe durch Einatmen von infektiösem Zeckenkot, durch Milch, auch nach der Geburt durch das infizierte plazentare Gewebe der Schafe.
- akute Form – fieberhafter Infekt, Pneumonie, Herzmuskel-/Hirnhautentzündung, Hepatitis
- chronische Form – Herzklappenentzündung oft erst nach mehreren Jahren
- Therapie: 200 mg Doxycyclin / 20 Tage
Virusinfektionen
FSME
siehe Infoseite
Krim-Kongo Fieber:
CCHFV-Virus (Crimean-Congo-Haemorrhagic-Fever-Virus), häufige Erkrankung in Zentralasien und Afrika, auch in Südost-Europa/Balkan
- Symptome: grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, starke Blutungen. Die Letalität ist sehr hoch (abhängig vom Virusstamm bis 50%!). Mehrere dokumentierte Todesfälle in der Türkei
- Therapie: möglich mit Virusstatikum Ribavirin
RSSE oder RTBE:
russische Variante der Zecken-Enzephalitis, ähnlich FSME
Louping ill disease:
Erkrankung der Schafe + Schafhalter in Großbritannien
- Symptome: Fieber, Koordinationsstörungen, Enzephalitis ähnlich FSME
KFD (Kyanasanur Forest-Disease:
- Erreger: Flavivirus (ähnlich FSME)
- Symptome: hohes Fieber, starke Muskelschmerzen, Letalität bei ca. 10 %
- Endemiegebiet Indien
OHF (Omsker hämorrhagisches Fieber):
- Erreger: OHF-Virus (Flavivirus) ähnlich FSME-Erreger / Westsibirien
- Symptome: hochgradiges Fieber, Kopf-/Muskelschmerzen, Blutungskomplikationen, kaum Folgeschäden
Colorado-Zeckenfieber:
- Erreger: CTFV-Virus (Colorado-Tick-Feaver-Virus)
- Vorkommen: in USA + Kanada (im Mittelgebirge)
- Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, z.T. Hirnhautentzündung, Herzmuskelentzündung, geringe Letalität (< 0,2 %)